Frühe Hilfen
Der Auf- und Ausbau von Netzwerken Früher Hilfen in Hessen ist ein wichtiger Schwerpunkt der hessischen Familienpolitik. Ziel ist, Eltern insbesondere während der Schwangerschaft und in den ersten drei Lebensjahren des Kindes zu begleiten und zu unterstützen.
Frühe Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfeangeboten für Eltern und Kinder
Gesundes Aufwachsen
Während der Schwangerschaft oder nach der Geburt eines Kindes sind Familien mit einer völlig neuen Situation konfrontiert, die es zu meistern gilt. Nicht selten fühlen sich Eltern in dieser neuen Lebensphase erschöpft oder auch überlastet. Neben dem Neugeborenen müssen eventuell zusätzlich ein oder mehrere Geschwisterkinder versorgt werden und der normale Alltag ist nebenbei auch noch zu bewältigen.
Frühe Hilfen wirken präventiv und unterstützen
Unterstützung in dieser Zeit bieten die Netzwerke und Angebote der Frühen Hilfen. Angebote können beispielsweise Elterncafés und Beratungsangebote sein, oder auch Kurse, bei denen die Versorgung des Kindes oder die Beziehungsgestaltung zum Kind Thema sind. Zudem bieten viele Träger an, zu den Familien nach Hause zu kommen. In solchen Fällen kann eine Familienhebamme (ab der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr des Kindes), ein/e Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in (ab Geburt bis zum 3. Lebensjahr des Kindes) oder ein/e Ehrenamtliche/r zu Hause vorbeikommen und vor Ort den Familien helfen. Das Land Hessen bietet in der Regel jährlich eine Qualifizierung zur Familienhebamme / Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in an.
Frühe Hilfen haben immer das Ziel, die Unterstützung für Mütter und Väter zu verbessern und auszuweiten. Frühe Hilfen ermöglichen die frühzeitige Unterstützung von Familien am Beginn der Elternschaft bevor sich Belastungen verfestigen und wirken dadurch präventiv.
Vernetzung und Kooperation
Eine bessere Versorgung der Familien soll auch durch die Vernetzung aller Akteure im Bereich der Frühen Hilfen geschaffen werden. In Hessen gibt es flächendeckend in allen 33 Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten eine Koordinationsstelle für die Frühen Hilfen. Die hessischen Netzwerkkoordinierenden sind die Ansprechpartner und Lotsen vor Ort für Familien und Fachkräfte.
Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration
Zur Koordinierung der Netzwerkarbeiten in den Kommunen und als Schnittstelle zur Koordination auf Bundesebene wurde auf Landesebene im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration eine Fachstelle angesiedelt. Ansprechpartnerin ist Sabine Stahl.
Bundesstiftung Frühe Hilfen
Zur Verbesserung des Kinderschutzes ist am 01.01.2012 das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) in Kraft getreten.
Artikel 1 BKiSchG enthält das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG). In § 3 KKG ist der Fonds Frühe Hilfen für die Bundesstiftung Frühe Hilfen geregelt, die am 01.10.2017 in Kraft getreten ist.
Die Bundesstiftung Frühe Hilfen beinhaltet die Sicherstellung der Netzwerke Frühe Hilfen, aufsuchende Angebote zur Unterstützung von Familien, zum Beispiel durch den Einsatz von Familienhebammen/ Familien-Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnen oder Ehrenamtlichen, Angebote an den Schnittstellen der unterschiedlichen Sozialleistungssysteme, sowie innovative Maßnahmen und erfolgreiche Modelle.
Qualitätsrahmen Frühe Hilfen
Wie lässt sich die Qualität Früher Hilfen in den Kommunen beschreiben und fortentwickeln? Der Beirat des NZFH hat neun zentrale Qualitätsdimensionen Früher Hilfen identifiziert, die sowohl für die Ebene der strategischen Steuerung als auch die Ebene der operativen Umsetzung mit Entwicklungszielen sowie Konkretisierungen unterlegt wurden. Akteurinnen und Akteure in den Frühen Hilfen finden hier das Handwerkszeug, um sich vor Ort am Diskurs über Merkmale und Gestaltungsmöglichkeiten einer guten Infrastrukturqualität Früher Hilfen zu beteiligen. Die Publikation steht als Download unter www.fruehehilfen.de zur Verfügung und kann dort als Druckversion kostenfrei angefordert werden.
Am 27.02.2019 startete das bundesweite Projekt „Kommunale Qualitätsdialoge“ des NZFH.
Informationen zum Projekt und Arbeitsmaterialien finden sich Sie auf der Webseite des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen
Informationen und Unterstützung während der Corona-Pandemie
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen hat auf seiner Seite Informationen zu Corona für Fachkräfte veröffentlicht.
Desweiteren finden Sie eine Übersicht von Beratungsangeboten für Eltern und Fachkräfte sowie Ideen zur Krisenbewältigung.
Anlaufstellen Frühe Hilfen nach Postleitzahl
Über die Suchfunktion können Eltern und Fachkräfte nach den lokalen Anlaufstellen der Frühen Hilfen suchen.
Alle Netzwerkkoordinierungsstellen in Hessen finden sich außerdem in der Broschüre, die unten unter „Publikationen“ heruntergeladen werden kann.
Förderung aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen
Das Land Hessen vergibt Stiftungsmittel, die der Bund bereitstellt, an die 33 öffentlichen Träger der Jugendhilfe. Die Förderung erfolgt über das Regierungspräsidium Kassel.
Landesförderung Frühe Hilfen, Prävention und Kinderschutz in Hessen
Im Landesförderprogramm „Frühe Hilfen, Prävention und Kinderschutz“ können freie und öffentliche Träger Projekte beantragen. In den Fach- und Fördergrundsätzen werden die Kriterien für die drei Bereiche A, B und D der Landesförderung beschrieben. Die Förderanträge für Teil A und D sind an das Regierungspräsidium Kassel zu richten, die Förderanträge für Teil B sind an das Hessische Ministerium für Soziales und Integration zu richten.



Im Bereich Kinderschutz, Prävention und Frühe Hilfen
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Frau Sabine Stahl