Hessischer Familienpreis

Bei der erfolgreichen Gestaltung des demografischen Wandels kommt der Beziehung der Generationen besondere Bedeutung zu, auch wenn das Zusammenleben von Großeltern, Eltern und Kindern nicht mehr alltäglich ist. Darum loben das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege und die Sparda-Bank Hessen alle zwei Jahre den mit 10.000 Euro dotierten Hessischen Familienpreis aus.

Über die Vergabe des Hessischen Familienpreises entscheidet eine unabhängige Jury.

An dem Wettbewerb teilnehmen können alle Initiativen, Verbände, Organisationen sowie Bürgerinnen und Bürger, die mit gezielten Projekten den Dialog und das Zusammenleben der Generationen in Hessen nachhaltig fördern.

Gewinner des Hessischen Familienpreises 2012 ist das Mütter- und Familienzentrum Bad Nauheim, das seit seinem Bestehen seine familienbezogenen Angebote kontinuierlich auf alle Generationen ausgeweitet hat und sich als offenes Haus für Jung und Alt versteht.

Der zweite Preis ging an die Initiative Generationen Freundschaften aus Kassel, die es sich zum Ziel gesetzt hat, junge Familien, die keine familiären Kontakte in der Region haben, mit älteren Menschen zusammenzuführen.

Gewinner des Hessischen Familienpreises 2014 ist der Arbeitskreis Soziale Brennpunkte Marburg e.V., der mit seinem ganzheitlichen und nachhaltigen Konzept zur Verbesserung der Situation von Kindern und Familien in einem sozialen Brennpunkt überzeugen konnte.

Der zweite Preis ging an das Diakonische Werk mit den Projekten „Hafentreff Unterneustadt – Integration am Küchentisch“ und „Fair Play – Jugendliche für Vielfalt und Toleranz“.

Die Gemeinde Alheim mit ihrem umfassenden Angebot für ein generationenübergreifendes Miteinander und der Verein Menschenskinder – Werkstatt für Familienkultur aus Darmstadt teilten sich den dritten Preis.

Der Gewinner des Hessischen Familienpreises 2016 heißt „SG Bornheim 1945 e.V. Grün-Weiss“. Der Frankfurter Sportverein überzeugte mit seinem Projekt „Jung & Alt auf dem Sportplatz der SG Bornheim 1945 e.V. Grün-Weiss – Das Kinder- und Familienzentrum der Generationen“.

Auf dem zweiten Platz landete die Evangelische Familienbildungsstätte – Mehrgenerationenhaus Werra-Meissner mit ihrer Gesprächsrunde „Let’s talk“.

Der dritte Platz ging an das FamilienZentrum Bad Sooden-Allendorf e.V., das mit seinem umfassenden und generationenübergreifenden Angebot  für Familien im ländlichen Raum überzeugen konnte.

Ein Sonderpreis ging an die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und ihr Projekt „Inklusive Vater-Kind-Arbeit mit dem feuerroten PAPAmobil“.

Gewinner des Hessischen Familienpreises 2018 ist das Freiwilligenzentrum Alsfeld mit dem Projekt „Freiwilligenzentrum Alsfeld – Aktiv für Alsfeld“. Das Freiwilligenzentrum Alsfeld ist mit seinem umfassenden Angebot für ein generationenübergreifendes Miteinander ein herausragendes Beispiel dafür, wie mit viel Leidenschaft und Einsatz eine Unterstützung für Familien im Alltag auch in einer kleineren Kommune bestens funktionieren kann.

Die Familienbildung Al Karama belegt mit ihrem breiten Engagement in der interkulturellen Arbeit und der Migrantenselbsthilfe den zweiten Platz im Wettbewerb um den Hessischen Familienpreis 2018.  Mit einem Treffpunkt für Familien in der Frankfurter Nordweststadt und vielfältigen Willkommens- und Unterstützungsangeboten setzt die Einrichtung ein Zeichen bei der Integration von Flüchtlingsfamilien und Familien mit Migrationshintergrund in Hessen.

Das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen – UCT – an der Universität Frankfurt belegt mit dem Projekt „Familiensprechstunde – Mit Kindern über Krebs sprechen“ im Wettbewerb um den Hessischen Familienpreis den dritten Platz.

Ziel des Projektes ist es, Kinder krebskranker Eltern mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein zu lassen. Das Angebot unterstützt auf vorbildliche Weise die betroffenen Familien, und hilft ihnen, ihre Sprachlosigkeit zu überwinden und einen Weg zu finden, wie sie mit der Krankheit umgehen können.

Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury in diesem Jahr von der „Wohnungs- und Einrichtungshilfe“ für Familien in Not der Werkstattkirche der Jugendwerkstatt Gießen. Die Mitmach-Menschen der Werkstattkirche helfen Familien, denen der Alltag über den Kopf gewachsen ist und die mit Verwahrlosung im häuslichen Umfeld zu kämpfen haben. Die Hilfe ist darauf ausgerichtet, die Wohnung als zentralen Lebensraum wieder bewohn- und erlebbar zu machen und damit ein selbstbestimmtes Leben fortsetzen zu können.

Menschen brauchen sich ihrer Wohnung nicht mehr zu schämen und können wieder Gäste empfangen, neu eingerichtete Kinderzimmer bieten Kindern (wieder) die Möglichkeit, andere einzuladen und einen eigenen Platz zum Spielen und für Hausaufgaben zu haben. „Der Einsatz von bis zu 30 Mitmach-Menschen, die selbst Hand anlegen, entrümpeln, renovieren und mit ihren Spenden Menschen in Not unterstützen, ist wirklich beispielhaft und ein großes Vorbild für uns alle und die gesamte Gesellschaft“, lautet die Begründung der Jury für Platz eins und ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro.

Über einen Gewinn von 3.000 Euro freuen sich die Verantwortlichen des Turnvereins Babenhausen 1891 e.V., die mit ihrem Sport- und Freizeitangebot für Jung und Alt den zweiten Platz im Wettbewerb um den Hessischen Familienpreis 2022 belegen. Mit dem beispielhaften Projekt „Kuriose Feiertage und Bewegungslandschaft für Familien, Kitas und Großeltern“ hat der Verein es sich zur Aufgabe gemacht, mit Fantasie und Kreativität auch in Zeiten der Pandemie die Freude der Babenhäuser Familien an Bewegungs- und Sportangeboten zu fördern und damit dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Durch eine konsequente Anpassung an die Hygieneregeln ist es gelungen, allen Familien in dieser schwierigen Zeit ein stetiges Angebot an spannenden und abwechslungsreichen In- und Outdoor-Aktivitäten zur Verfügung zu stellen.

Den dritten Platz teilen sich in diesem Jahr das Familienzentrum im Westend in Frankfurt am Main und der Ökumenische Hospizverein Vorderer Odenwald e.V. aus Groß-Umstadt. Beide erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Das 2022 neu eröffnete Familienzentrum im Westend hat mit dem Treffpunkt für Familien einen lebendigen und herzlichen Ort der Begegnung und des Austauschs geschaffen, an dem sich alle Familien, gleich welcher Herkunft und Religion, willkommen und zu Hause fühlen. Es ist die erste anerkannte Familienbildungsstätte unter jüdischer Trägerschaft deutschlandweit und hat somit ein Alleinstellungsmerk-mal für jüdisches Leben in Deutschland. „Es unterstützt Familien aller Kulturen bei der Integration und Partizipation in unserer Gesellschaft und bietet damit einen Ort des Kennenlernens, der Zusammenkunft und einen geschützten Rahmen für Begegnung, Beratung und Vernetzung“, sagt die Jury zur Wahl für Platz drei.

Der Ökumenische Hospizverein Vorderer Odenwald e.V. hingegen schließe eine wichtige Lücke in der Trauerbewältigung von Kindern und Jugendlichen, so die Jury. Für Kinder und Jugendliche bricht oft eine Welt zusammen, wenn ein Eltern- oder Großelternteil, ein/e Freund:in oder nahe/r Angehörige:r stirbt. In einer geschützten und vertrauensvollen Umgebung stehen die Trauerbegleiter:innen des Ökumenischen Hospizvereins Vorderer Odenwald e.V. betroffenen Kindern und Jugendlichen zur Seite und bieten wertvolle Unterstützung in einer sehr herausfordernden Lebenslage. Diese „wichtige und sensible Arbeit verdiene höchsten Respekt und Anerkennung“ und damit den 3. Preis im Wettbewerb, erläutert die Jury.

Einen Sonderpreis erhält „dasgute.haus“ in Butzbach. Butzbach zählt zu den Städten in Deutschland mit den höchsten Zuzugsraten und steht damit vor ganz besonderen Herausforderungen. „dasgute.haus“ ist in Zeiten der Pandemie aus einer privaten Initiative heraus ent-standen. Für besonders und beispielhaft hält die Jury die Verbindung von Familienzentrum, Kulturzentrum und familienfreundlichem Coworking-Space in Form einer gemeinnützigen Genossenschaft. „dasgute.haus ist damit ein Musterbeispiel für innovatives Sozialun-ternehmertum. Es verbindet Generationen und Kulturen miteinander und ermöglicht Familien Entlastung im Alltag.“ Hierfür wird es mit einem Sonderpreis geehrt, der mit 500 Euro dotiert ist.

Quelle: Sparda Presseinformation vom 9.11.2022

Generationenübergreifend, Gemeinschaft fördernd, integrativ – das sind die Eigenschaften der drei Projekte, die die Jury des Hessischen Familienpreises in diesem Jahr besonders überzeugt haben.

Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury vom Projekt „Natur und Sport mit Kindern gemeinsam in Einklang bringen“, das vom Turn- und Sportverein Nassau Beilstein 1920 e.V. initiiert wurde und in Kooperation mit weiteren lokalen Akteuren seit mehr als einem Jahrzehnt aktiv gelebt wird. Es zeige auf beispielhafte Weise, wie Kindern Themen wie Natur und Umwelt auf spielerische Weise nahegebracht werden können und belege verdient den ersten Platz, heißt es in der Juryentscheidung. Denn bei den einzelnen Aktionen begegnen sich Kinder und Erwachsene verschiedener Kulturen, mit oder ohne Handicap, und das gemeinsame Tun bringt die Menschen einander näher. Das Projekt sei somit auch ein gelebtes Beispiel für gelungene Inklusion und Integration. Der Verein bilde damit eine Brücke zwischen allen Generationen und Kulturen – ein gelungenes Beispiel, das auf andere Kommunen übertragbar sei, urteilte die Jury. Der erste Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verbunden.

Den zweiten Platz und ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro sicherte sich der Verein „BackKultur Lincoln e.V.“ aus Darmstadt. Er überzeugte die Jury mit der originellen Idee, in der Lincoln-Siedlung in Darmstadt einen mobilen Holzbackofen als Mittelpunkt für gemeinsame Aktivitäten und gelebtes Miteinander einzusetzen. Gerade in einem neugewachsenen, noch strukturschwachen Stadtteil trügen Projekte wie dieses dazu bei, Menschen aller Kulturen zusammenzubringen und Austausch und Verständigung zu ermöglichen. Durch gemeinsame Kontakte wachsen Vertrauen und ein Verständnis für die Werte und Lebenswelten des Nachbarn, lautet die Begründung der Jury. Der zweite Platz ist mit 3.000 Euro dotiert.

Der dritte Preis im Wettbewerb um den Hessischen Familienpreis 2024 geht an die Wohngeno eG – Genossenschaft für gemeinschaftliches Wohnen mit ihrem Hausprojekt „BeTrift – Gemeinschaftliches Wohnen von Jung und Alt in Frankfurt Niederrad“. Das Wohnprojekt gründet auf privater Initiative und zeige eine überzeugende und auf andere Standorte übertragbare Möglichkeit für selbstbestimmte Wohn- und Lebensformen auf: generationengerecht, integriert und nachhaltig. „Die dabei geschaffenen räumlichen Strukturen und sozialen Prozesse in diesem Projekt unterstützen vor allem auch junge Familien im Alltag und fördern das selbstbestimmte Leben und vielfältige Möglichkeiten zur Teilhabe“, erläutert die Jury ihre Wahl für Platz drei und ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Die Wohngeno eG widme sich zentralen sozialpolitischen Themen wie dem Dialog der Generationen, der Integration verschiedener Kulturen und der politischen Verantwortung für das Zusammenleben von Jung und Alt.

Quelle: Sparda Presseinformation vom 25.04.2024

Service

Das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege vergibt gemeinsam mit der Sparda-Bank Hessen erneut den Hessischen Familienpreis.

Ab dem 06.10.2025 bis zum 25.01.2026 können sich Projekte, Initiativen und gemeinnützige Einrichtungen aus Hessen bewerben, die sich besonders für das Miteinander von Generationen, die Unterstützung von Familien oder die Gemeinschaft von Kulturen engagieren.

Die Preisverleihung findet am 24. April 2026 in Frankfurt am Main statt.

Weitere Informationen finden Sie unter Links.

Direktkontakt

Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege
Jutta Rang

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