Familien mit älteren Menschen
Vieles ändert sich mit dem Alter, doch eins bleibt gleich: Der Wunsch nach Unabhängigkeit, nach einem selbstbestimmten Leben ist mit 70 genauso vorhanden wie mit 17. Selbst einkaufen zu können, mobil zu bleiben und die freie Zeit nach eigenen Vorlieben zu gestalten – was wenig erscheint, kann sehr wichtig werden. Und es gibt viele Wege, das zu ermöglichen.
Wenn die körperlichen und geistigen Kräfte stark nachlassen, wird die Hilfe anderer Menschen besonders benötigt. Oft sind es die Angehörigen, die die Verantwortung übernehmen und die erforderliche Pflege leisten. Auch für sie sind Hilfsangebote vorhanden, die den Übergang erleichtern und Entlastung bieten.
Familienbildungsstätten haben als familienunterstützende Einrichtungen das Ziel, die Familien durch Präventionsarbeit und durch individuelle Beratungs- und Bildungsangebote zu stärken.
Die Mehrgenerationenhäuser sind Anlaufstellen und Begegnungsstätten für Jung und Alt, in denen sich die Generationen wieder selbstverständlich begegnen und gegenseitig helfen können.
Freiwilligenagenturen und –zentren sind Einrichtungen zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.
Wohnungsanpassung und barrierefreies Wohnen ermöglichen älteren Menschen in vielen Fällen länger zu Hause in ihrem vertrauten Wohnumfeld zu bleiben. Durch Hilfsmittel, bauliche Veränderungen und Veränderungen der Ausstattung können Wohnungen an die persönlichen Bedürfnisse im Alter angepasst werden. Ebenso spielen zunehmend technische Assistenzlösungen eine Rolle.
Auch ein Umzug kann eine Lösung sein. So sind andere Wohnformen möglich, die den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Von besonderer Bedeutung für ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben im Alter ist neben einem barrierefreien Wohnumfeld eine gute Infrastruktur.
Beruf und Pflege – ein Thema mit wachsender Bedeutung: Wenn ältere Menschen zum Pflegefall werden, sind es oft die Angehörigen, die ihre Versorgung in der häuslichen Pflege übernehmen. Der größte Teil von ihnen ist berufstätig – und bleibt es auch während der Pflegephase. Die daraus resultierende Doppelbelastung ist nicht nur für die betroffenen Angestellten problematisch: Auch die Arbeitgeber können die Auswirkungen in Form von Arbeitsausfällen, vermehrten Krankheitstagen und geringerer Produktivität zu spüren bekommen. Pflegende Mitarbeiter müssen daher durch gezielte Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege unterstützt werden. Tragfähige Pflegearrangements führen neben einer spürbaren Entlastung auch zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und engeren Bindung an das Unternehmen – und davon profitiert letztlich auch der Arbeitgeber.
Zahlreiche Organisationen beraten Betroffene und pflegende Angehörige, welche Hilfen und Unterstützungsangebote zur Verfügung stehen.